Über uns

Trotz der ganzen modernen Geräte steckt hinter der Feuerwehr Attel-Reitmehring auch eine mehr oder weniger lange Geschichte, die wir Ihnen hier näher bringen möchten.

Am 5. Juli 1874 gründeten 36 Atteler Bürger die Freiwillige Feuerwehr Attel. Durch einen Gründungszuschuss der Gemeinde Attel und des Distriktes Wasserburg konnten für die damals 32 aktiven Mitglieder die benötigten Ausrüstungsgegenstände sowie Feuerlöschgeräte beschafft werden.

Der erste Einsatz der FFW. Attl ist in ihrem sogenannten Grundbuch wie folgt vermerkt: “Erste Tätigkeit der fr. Feuerwehr Attl beim Brande in Hochstätt den 11. Oktober 1874 Pfarrstadel.  Anerkennung u. Dank im Wasserburger Wochenblatt, von der dortigen Gemeindeverwaltung, ausgesprochen.”

Die Gemeinde Attel war 1946 feuerwehrtechnisch mustergültig ausgerüstet. Ein Erhebungsbogen weist 70 Aktive, ein LF 8, eine TS 8 mit Anhänger, eine TS 6, 2 LKW’s der Gemeinde als Beförderungsfahrzeuge, eine Saug- u. Druck-Handspritze Fabrikat Magirus und zwei Leitern auf.

Die Attler Wehr war seit ihrem Bestehen in zwei Löschzüge -je einen in Attel und Reitmehring- aufgeteilt, so dass in der flächenmäßig großen Gemeinde keine übermäßig langen Anfahrtswege anfielen. In Reitmehring bzw. Gabersee gab es dazu noch zwei Betriebsfeuerwehren, nämlich die der Bahnmeisterei und des Bezirkskrankenhauses.

Aber die Zeit blieb nicht stehen. In der Gemeinde Attel verschob sich der wirtschaftliche Schwerpunkt immer mehr in Richtung Reitmehring, dessen Molkereibetrieb sich zur beherrschenden Komponente der Kommune entwickelte. Zahlreiche Arbeiter wurden in Reitmehring gebraucht, es wurde rundum gebaut. So ist es kein Wunder, dass 1960 mit dem Schulneubau ein richtiges Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchturm und Lagerräumen in der Bgm.-Schmid-Str. 3, in Reitmehring errichtet wurde.

Einen weiteren Meilenstein stellt das Jahr 1966 dar: Die Attler Wehr wurde mit der Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges TLF 16/24 wieder zu einer der modernsten im Landkreis. Das neue Fahrzeug war aber in seinem anspruchsvollen Einsatzbereich voll gerechtfertigt, zu diesem gehörte ja auch der zwischenzeitliche Industriebetrieb Meggle, zwei vielbefahrene Bundesstraßen und das Bezirkskrankenhaus Gabersee bzw. die Stiftung Attl mit ihren jeweiligen Gefährdungspotentialen.

Das Jahr 1976 brachte wiederum einen deutlichen Einschnitt: Das vertraute LF 8 war nach 42 Dienstjahren reif für die Ausmusterung. Ein liebevoll gepflegtes Fahrzeug ging also in den verdienten Ruhestand, während ein damals hochmodernes TSF in Dienst gestellt wurde. In den folgenden Jahren wurde die in den beiden Löschfahrzeugen befindliche Ausrüstung nicht nur in ihrem Bestand erhalten, sondern auch kontinuierlich ergänzt. Als Beispiel sei die Beschaffung von Atemschutzgeräten genannt.

Aber es sei auch an die vielen Kleinigkeiten im Ausrüstungsbestand erinnert (Funkalarmempfänger, Handfunkgeräte, Ölsperren, Säurepumpe, Kanaldichtkissen, Beleuchtungsgeräte, Warnschilder etc.). Diese Materialien konnten aufgrund des Entgegenkommens der Gemeinde, durch Spenden oder aber aus der Vereinskasse beschafft werden.

1988 kaufte die Stadt Wasserburg ein neues Mehrzweckfahrzeug für die Atteler Wehr, nachdem die Gemeinde Attel zwischenzeitlich der Gebietsreform zum Opfer gefallen war. Den Innenausbau des Fahrzeugs finanzierte der Feuerwehrverein mit Hilfe vieler Spenden aus der Bevölkerung.

1994 war ein weiterer Meilenstein in der Attler Feuerwehrgeschichte: Zum 120-jährigen Vereinsjubiläum, das groß gefeiert wurde, konnte eine neues Tanklöschfahrzeug LF 16/12 in das großzügig erweiterte Gerätehaus gestellt werden. Dieses beinhaltet neben der Fahrzeughalle auch eine Werkstatt, Schlauchlager, Atemschutzwerkstatt, Sanitätsraum, Toiletten, mehrere Kellerlager und einen Schulungsraum mit geräumiger Teeküche.

Aber nicht nur der Einsatz und die Übung bestimmen das Vereinsleben einer Feuerwehr, auch die Pflege der Kameradschaft gehört dazu. Ein Symbol dafür ist die im Jahre 1900 beschaffte Vereinsfahne, die 1980 restauriert wurde. Eine durchgeführte Überprüfung ergab, daß der Zustand der Fahne sehr schlecht ist und sie nicht mehr restauriert werden kann.

2004 stand ganz im Zeichen des 130 Gründungsfestes der Feuerwehr. Im Mai wurde das Ereignis mit einem großen Fest mit Kirchenzug, Festgottesdienst und mehrtägigen Rahmenprogramm im Festzelt bei Kroit gebührend gefeiert. Aber nicht nur der runde “Geburtstag” gab einen Grund zum Feiern. Trotz schwieriger Finanzierung konnte ein neues Löschgruppenfahrzeug beschafft werden, das zusammen mit einer neuen Vereinsfahne den kirchlichen Segen erhielt.

2009 stand dann wieder im Zeichen eines Jubiläums. Das 135. Gründungsfest wurde während des traditionellen Gartenfestes am Vatertag und am darauf folgenden Tag mit Kesselfleisch gebührend gefeiert.